Mein neunter Roman mit dem Titel Black Box basiert auf zwei Kurzgeschichten, die in der Zeitschrift Nova erschienen sind. Ich war fasziniert von den 'Aktenkoffern', den mit menschlichem Bewusstsein ausgestatteten Explorationsbots, die ausgesandt wurden, um potenziell bewohnbare Planeten im interstellaren Raum zu erkunden. Irgendwann fragte ich mich, was wohl passieren würde, wenn eines dieser Bewusstseine irgendwann zur Erde zurückkehren würde - als leiblicher Mensch. Aus dieser Frage entstand der Roman, und darum geht es:
Um 2050 herum kulminieren die Umweltprobleme, Untergangsstimmung macht sich breit. Das Projekt Last Resort soll der Menschheit langfristig eine Zukunftsperspektive eröffnen. Dutzende interstellare Raumschiffe starten zu verschiedenen potenziell habitablen Planeten in relativer Erdnähe, ‚bemannt‘ mit Explorationsbots, den so genannten Aktenkoffern. Jeder Bot trägt die Bewusstseinssimulation einer realen Person in sich, die auf der Erde zurückgeblieben ist. Eines dieser Bewusstseine ist das von John Nowak, doch bei der Ankunft des Raumschiffs im Orbit des Zielsystems Imago kommt es zu einem unvorhergesehenen Vorkommnis.
Hundertdreißig Jahre später taucht im Erdorbit ein kleines Raumschiff auf, an Bord John Nowak, wie er leibte und lebte. Er wird zur Erde gebracht und in einem amerikanischen Militärkrankenhaus verhört. Wie sich herausstellt, enden seine Erinnerung mit dem Zwischenfall im Orbit des Zielplaneten. Wie seine menschliche Gestalt wiederhergestellt und die Bewusstseinssimulation des Aktenkoffers auf ihn übertragen wurde, kann er nicht sagen.
Ist er ein Schwindler, ein Monster oder ein Gott, wie manche seiner Bewunderer behaupten? John wird zum Spielball unterschiedlicher Interessen, bis es ihm gelingt, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, und er beginnen kann, das Rätsel seiner Existenz zu lösen.